„Es gibt nur eine Wohnfühlgenossenschaft”

12.06.2013

Der Vorstand der Marzahner Tor im Interview mit der Berliner Zeitung: Uwe Heß und Uwe Wachsmann sind der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Marzahner Tor eG. Diese verfügt im Bezirk Marzahn sowie in Blumberg (Land Brandenburg) über insgesamt 4.465 Wohnungen. Im Unterschied zu Wohnungsgesellschaften oder privaten Vermietern ist bei einer Wohnungsgenossenschaft jedes Mitglied mitbestimmungsberechtigt und hat einen Anspruch auf Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum. Entscheidungen über wesentliche Geschäftsvorgänge der Genossenschaft werden auf jährlichen Mitglieder- und Vertreterversammlungen getroffen. Im Interview gegenüber der Berliner Zeitung äußern sich Uwe Heß und Uwe Wachsmann zum Qualitätsanspruch an ihre Genossenschaft und zum Ausbau von Betreuungsplätzen.

Marzahner Tor hat sich auf die Fahnen geschrieben, „Wohnfühlgenossenschaft“ zu werden. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Uwe Heß: Hierunter verstehen wir ein Qualitätskriterium und Alleinstellungsmerkmal unserer Genossenschaft. Es gibt somit auch nur eine Wohnfühlgenossenschaft – nämlich Marzahner Tor. Wir erheben den Anspruch, unseren Mitgliedern über kostengünstigen und modernen Wohnraum hinaus weitere spürbare Vorteile zu bieten. Natürlich passiert das nicht von Heute auf Morgen, es ist ein Prozess.

Wie sehen diese Qualitätskriterien aus und inwieweit sind sie messbar?
Uwe Wachsmann: Es gibt jedes Jahr konkrete Verbesserungen. Aktuell richten wir unser Augenmerk auf drei Kriterien: Unsere Mieter erhalten bei Bedarf innerhalb von zwei Stunden unkomplizierte Hilfe durch einen Hausmeister. Zudem nehmen wir uns seitens des Vorstands regelmäßig Zeit für direkte Gespräche mit den Mieterinnen und Mietern im Rahmen eines Stammtisches. Das dritte Qualitätsmerkmal richtet sich auf die Unterstützung unserer Mieterinnen und Mieter im Bereich der Kinder-Betreuungsplätze.

Über das Engagement von Marzahner Tor im Bereich des Ausbaus von Kita-Plätzen wurde in den vergangenen Wochen in der Berliner Lokalpresse positiv berichtet. Was genau haben Sie geleistet?
Uwe Heß:
Wir haben am 24. Mai die Eröffnung eines Kita-Anbaus in den Räumen unserer Genossenschaft gefeiert und damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur ,Wohnfühlgenossenschaft’ markiert. Es ist uns ein ganz dringendes Anliegen, den Ausbau von Betreuungsplätzen in unserem Bezirk zu unterstützen. Hierfür sind wir finanziell und planerisch in Leistung gegangen, um ein Zeichen zu setzen und den staatlicherseits schleppenden Ausbau von Betreuungsplätzen in unserem Bezirk auf eigene Kosten zu fördern.

Ihr Engagement wurde bereits 2009 vom Berliner Senat mit dem Prädikat ,Familienfreundlichstes Unternehmen der Stadt’ gewürdigt. Wie profitieren die Genossenschaftsmitglieder hiervon?
Uwe Wachsmann:
Unsere Mieterinnen und Mietern unterstützen wir mittelbar durch die Förderung des Kita-Ausbaus. Knapp sechzig Prozent der Kita-Kinder, die in den durch uns zur Verfügung gestellten und umgebauten Räumen betreut werden, wohnen auch bei Marzahner Tor. Durch die Möglichkeit, Betreuungsplätze in unmittelbarer Umgebung zu finden, profitieren die jungen Eltern und Familien unter unseren Mietern.

Folgt Ihr Engagement rein altruistischen Motiven?
Uwe Heß:
Das Investitionsvolumen von knapp 90.000 € für den Ausbau von Kita-Plätzen in diesem Jahr müssen wir gegenüber unseren Genossenschaftsmitgliedern natürlich begründen. 
Uwe Wachsmann: Langfristig positioniert sich Marzahner Tor insofern als attraktive Wohnungsgenossenschaft und gegenüber anderen Anbietern als ,Wohnfühlgenossenschaft’.